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  • Foto: Redaktion/Christine Pesch
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Kleiner Ballsaal im Residenzschloss Dresden fertig

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Gold, Marmor, Kristall im Semperschen Stil: Der Kleine Ballsaal im Georgenbau des Dresdner Residenzschlosses ist in alter Schönheit wiedererstanden. Der gut 100 Quadratmeter große Raum wurde für rund 6,1 Millionen Euro nach historischen Plänen und Befunden authentisch und detailgetreu gestaltet. „Sachsen ist ein Kulturland, wir fühlen uns unseren Wurzeln verpflichtet“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der Schlüsselübergabe an die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) am Freitag.

Die bisher in 30 Jahren ins Schloss investierten rund 341 Millionen Euro zeugten von Kontinuität und Verständnis für das sächsische Kulturgut. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte Kretschmer. Der Bund beteiligte sich seit 2013 mit rund 29 Millionen Euro am Wiederaufbau und Ausbau des Schlosses zum Museumskomplex der SKD, der Ausdruck einer Haltung für Denkmalschutz, Kultur und Werte sei.

Der prunkvolle Saal mit Marmorwänden, Galerie, reich vergoldeter Decke, aufwendigen Dekorationen und Malereien, Oberlicht, Kristall-Kronleuchtern und Tropenholz-Parkett ist ein Zeugnis des Historismus und entstand 1865 bis 1868 als Ort für Gesellschaften am Königlichen Hofe. Hofbaumeister Bernhard Krüger war ein Schüler von Architekt Gottfried Semper. Vornehmlich sächsische Handwerker und Künstler studierten sein Werk, belebten Handwerkstechniken und entwickelten in Vergessenheit geratene Fertigkeiten neu.

Die Decke wurde nach den Angaben mit 1,4 Kilogramm Gold veredelt, in der Feuervergoldung der Leuchter befinden sich weitere 3,6 Kilogramm. Für sie wurden zudem über 7777 Kristallteile neu angefertigt, die die 86 erhaltenen Originalstücke ergänzen. Die Wände zieren Reste historischen Marmors, frischer Carrara-Marmor und Stuckmarmor, der in 4500 Stunden Handarbeit gefertigt wurde.

Die 1945 zerstörte Dresdner Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige aus dem 16. Jahrhundert wird seit 1985 wiederhergestellt und zum Museumszentrum der SKD ausgebaut. Bisher sind drei Viertel der Gesamtfläche nutzbar, bis 2021 soll die „Residenz der Kunst und Wissenschaft“ vollendet sein. (DPA)

Tag der offenen Tür: Am Samstag können sich die Dresdner kostenlos in dem Saal umschauen. Es gib von 10.00 bis 17.00 Uhr einen "Tag der offenen Tür". Hier finden Sie mehr Informationen: Tag der offenen Tür: Kleiner Ballsaal im Residenzschloss Dresden erstmals zugänglichAm 26. Januar 2019 öffnet der rekonstruierte Kleine Ballsaal im Dresdner Residenzschloss erstmals für die Öffentlichkeit seine Türen. Einen Tag nach der feierlichen Übergabe an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) lädt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zu einem Tag der offenen Tür ein. Termin: Sonnabend, 26. Januar 2019, 10 bis 17 UhrAblauf:Der Zugang erfolgt über das Haupttreppenhaus im Georgentor des Residenzschlosses an der Schloßstraße. Es besteht zusätzlich ein barrierefreier Zugang mit Aufzug. Der Einlass erfolgt gruppenweise. Es können sich deshalb Wartezeiten ergeben. Über das Rotseidene Zimmer / Silberwaffensaal gelangen die Besucher in den Kleinen Ballsaal. Hier geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SIB Auskunft zur Baugeschichte. Beteiligte Handwerker und Künstler stellen ihre Leistungen vor. Der Ausgang erfolgt über das Jagdtreppenhaus, welches sich noch im Bau befindet.Eintritt: Der Eintritt in den Kleinen Ballsaal ist zum Tag der offenen Tür kostenfrei. Ab 27. Januar 2019 kann der Kleine Ballsaal regulär mit einem Ticket der SKD besichtigt werden.